……geboren, nix dazu gelernt, die Hälfte vergessen.
Eine solche Einschätzung drängt sich mir förmlich auf, wenn ich den aktuellen Dringlichkeitsantrag des frisch gewählten einzigen piratösen Stadtverordneten in Kassel lese:
Der Kreisparteitag möge beschließen:
*Der Kreisverband Kassel Stadt-Land-Web unterstützt eine
Fraktionsbildung zwischen den Freien Wählern und dem Pirat in der
Stadtverordnetenversammlung.*
Das absurde dabei ist, dass die Piraten mal damit Reklame machten, Politik anders anzugehen als die Etablierten. Das praktizieren sie u.a. damit, dass es in der Piraten-Partei mehr Funktionen und Funktionäre als normale Mitglieder gibt (Geschäftsführer, politische Geschäftsführe, Generalsekretäre, Vorsitzende sowieso….). Nach der letzten Kommunalwahl zogen immerhin zwei Stadtverordnete in Kassels Stadtparlament ein. Die gaben ihren Einstand – die Kreuze auf den Wahlzetteln waren noch nicht trocken – mit einem flotten Deal mit der Grünen-Fraktion, um ein Mandat in der Regionalversammlung zu ergattern. (Solche Deals kannten wir bis dato von den Alt-Parteien ja nun wirklich nicht.) Die zwei piratösen Stadtverordneten stümperten dann mit erstaunlicher Intensität vor sich hin. Am Ende flog die gebildete Fraktionsgemeinschaft mit Kassels ehemaligem SPD-Vorsitzenden mit Krawall auseinander, einer der Piratösen verlor die Lust am Piratösen und ging von Bord, und Kassels Piratenpartei war bis zum Ende der Wahlperiode mit aller Kraft damit beschäftigt, so zu zun, als hätte sie mit all dem gar nichts zu tun.
Bei der diesjährigen Kommunalwahl waren die Piraten dann natürlich wieder dabei. Um Politik kann es dabei nicht gegangen sein. Aber die Piraten machen ja nun bei sowas ohnehin nicht aus politischen Gründen mit. Ich weiß noch wie ich gelacht habe, als ich gut zwei Wochen vor der Wahl gelesen habe, dass nun auch das piratöse Kommunalwahlprogramm fertig gestellt war – also natürlich noch nicht gedruckt, so etwas braucht ja Zeit. Aber druckfertig war es am 18.02.2016 dann schon. Chapeau.
Nun also sind die Kreuzchen auf den Wahlzetteln an einigen Stellen immer noch feucht, da wiederholt sich die Geschichte. Die Piraten vereinigen sich mit den Freien Wählern. Lediglich die Mehrheitsverhältnisse haben sich geändert. Waren es 2012 noch zwei Piraten, die mit Dr. Hoppe fusionierten, ist es heute ein Pirat, der mit zwei Freien Wählern – u.a. Dr. Hoppe – fusionieren will. Ich bin ganz sicher, dass die Fusion gelingt. Denn um Politik geht es dabei ganz offensichtlich bei allen Beteiligten nicht. Stattdessen will man sich um jeden Preis den Fraktionsstatus nebst der damit verbundenen materiellen Ausstattung sichern. Auch das ein wirklich überraschend neuer Politikansatz.
Wegen so arroganten Verhalten (von kaiboeddinghaus), ist es gut das es die Piraten gibt. Und nein, ich werde auf Ihre Anschuldigungen und Anfeindungen nicht weiter eingehen.
Tja, Herr Behnke. Nicht verstanden? Nicht verstehen wollen? „Anschuldigungen und Anfeindungen“. Die Bilanz der Piraten hinsichtlich der letzten Wahlperiode ist so grottig, dass ich noch sehr höflich war. Und was meine Einschätzung angeht, die sich aufdrängt….. . Die ist natürlich falsch. Ich kenne ja die handelnden Personen. Und die sind alles mögliche, aber nicht dumm geboren, auch nicht dumm geblieben. Wenn die Einschätzung, die sich da aufdrängt aber offenkundig falsch ist, was treibt die dann???
Natürlich kann ich gut verstehen, dass Sie sich damit nicht auseinandersetzen wollen. Denn dann müssten Sie sich mit zwei Dingen zuerst auseinandersetzen:
– der grottigen politischen Bilanz der Piraten in den letzten 5 Jahren in der Kommunalpolitik
– dem völligen Ignorieren und Verdrängen deer Verantwortung der Kasseler Piraten dafür, die immerhin vor 5 Jahren heftig und ja auch erfolgreich Kommunalwahlkampf gemacht haben; mit dem Ergebnis wollten sie dann aber nichts mehr zu tun haben…..