Es ist ja schon eine Weile her. Auf diesem Blog – exklusiv – wurde erstmals über die Vorwürfe berichtet, dass die damalige Leiterin des Revisionsamtes sich mit der Trennung von privatem und dienstlichem etwas schwer getan hat.
Revision im Revisionsamt – Wurde Dissertation im Amt geschrieben?
Rathausblog oder Rathauskrimi: Das Revisionsamt
Rathausblog oder Revisionsamtsblog?
Hilgen zieht Disziplinarverfahren an den Haaren herbei
Eine Mitarbeiterin des Amtes hatte sich damit an ihren obersten Dienstherren, den Oberbürgermeister, gewandt. Der versprach Aufklärung und ließ aber zu, dass die Mitarbeiterin von ihrer Amtsleiterin in der Folge gediegen drangsaliert wurde. Weitere Aktivitäten, schon gar eine Antwort an die von der beschuldigten Amtsleiterin nun bedrängte Kollegin waren von Herrn Hilgen nicht zu verzeichnen. Stattdessen sah man ihn mit eben dieser Amtsleiterin, die praktischerweise auch Mitglied der SPD ist, Schoppen stemmender Weise auf einem Volksfest.
In ihrer Verzweiflung wandte sich die Mitarbeiterin des Revisionsamtes dann an die Fraktionen im Rathaus und die Geschichte landete auf diesem Blog und danach in der Presse. Das Ende währte nicht lang, auch wenn es zunächst wüste Drohungen auch gegen den Schreiber dieser Zeilen gab, um weitere Veröffentlichungen zu verhindern.. Die beschuldigte Amtsleiterin aber musste auf den erhofften Karrieresprung verzichten. Ein Disziplinarverfahren gegen sie versandete dagegen aus formalen Gründen.
Blieb noch die Mitarbeiterin des Rathauses, die alles ins Rollen brachte. Und durch deren Enthüllungen nicht nur die Verfehlungen im Revisionsamt deutlich wurden, sondern eben auch das völlige Versagen von Bertram Hilgen, der als Oberbürgermeister und Personaldezernent für eine unabhängige und sachgerechte Aufklärung verantwortlich gewesen wäre. Nur weil der Oberbürgermeister hier so kläglich agierte, kam die Sache ja an die Öffentlichkeit.
Nun hat es Bertram Hilgen nicht so mit der Kritik. Und daher verfolgt die Stadt unnachgiebig bis zum heutigen Tage die aufmerksame Mitarbeiterin des Revisionsamtes. Die war durchaus bereit eine „freundliche Abmahnung“ zu akzeptieren, da sie ohnehin bereits in die passiven Phase ihrer Altersteilzeit eingetreten war. Aber damit wollte sich Hilgens Verwaltung nicht zufrieden geben. Eine 3-seitige Abmahnung mit vielen Vorwürfen flatterte ins Haus. So landete die Sache jetzt vorm Arbeitsgericht, wo der Richter der Stadt gestern ordentlich den Kopf gewaschen hat.
Einer der dort genannten Vorwürfe in der Abmahnung entlarvt dabei das Motiv für die harte Haltung der Stadt. Den Oberbürgermeister habe die Sekretärin beschädigt, so heißt es. Wenn da überhaupt noch was kaputt zu machen ist, so ist dafür zuallererst der Oberbürgermeister durch sein damaliges Versagen selber verantwortlich. Dass nicht mehr all zu viel an der Reputation von Bertram Hilgen zu zerstören ist, zeigt der verbissene Rachedurst, mit dem er seine Verwaltung auf eine Rathausmitarbeiterin hetzt, die 30 Jahre im Dienst der Stadt stand.
PS.: Ich hatte in dem Beitrag vom 24. 08. 2012 angekündigt, ggf. jeden Tag eine Seite aus der angeblich nicht im Rathaus vorhandenen Dissertation zu veröffentlichen. Die Veröffentlichung hatte sich dann erübrigt, weil man zugab, was nicht mehr abzustreiten war. Wäre es zu der Veröffentlichung gekommen, so hätte das wie ich damals ausgerechnet habe genau bis heute gereicht. Zufälle gibt’s.
Dass Herr Hilgen hier nicht rechtlich belangt werden kann, z.B. wegen Unterlassung, und dass die Stadt sich soetwas überhaupt leisten kann, zeigt, dass wir eben nicht mehr mit einer durch Demokratie und Menschenwürde geprägten Stadtverwaltung leben. Dieses perveres Machtverhalten ist eine Schande für die Stadt und für die dort vorherrschenden Parteien. Wer die noch wählt macht sich hier wirklich die Hände schmutzig!
Da fällt mir schon wieder der Spruch unserer Väter ein:
Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!
Die Lokalpostille zitiert die Stadtverwaltung, dass „durch die Enthüllung der Stadt ein Imageschaden entstanden sei“. Wenn ich mir die ganze Geschichte so anschaue, dann stimmt dies partiell schon – weil die Stadt die Geschichte mit der Abmahnung wieder ins Rampenlicht geführt hat. Das nennt sich Streisand-Effekt und es fallen immer wieder Leute darauf herein …