Uns stehen ja diverse Wahlkämpfe ins Haus. Bundestag und Landtag werden neu gewählt. Und ob nun am 30. 06. oder gemeinsam mit den Parlamentswahlen am 22.09., eine weitere Abstimmung über den Erhalt der Stadtteilbibliotheken steht uns dieses Jahr auch ins Haus.
Zeit der Wahlkämpfe ist ja traditionell auch die Zeit der Versprechungen. Rot und Grün überschlagen sich ja aktuell dabei, sich sozialpolitisch zu profilieren. Man hätte sich ja gewünscht, dass dieser Einsatz auch in ihrer Regierungsverantwortung zu spüren gewesen wäre. Aber jetzt soll ja alles anders werden. Zumindest sollen wir das glauben. „An ihren Taten sollt Ihr sie erkennen“, so heißt es irgendwo in der Bibel erinnert sich der linksradikale Pfarrerssohn. Tja und die Taten. Rot und Grün in Kassel wollen z.B. die Stadtteilbibliotheken schließen. Die Roten haben sich jetzt auch den Abriss des Freibades in Wilhelmshöhe auf die Fahnen geschrieben. Und nun ahnen wir auch warum. Seit langem schon versuchen Kassels Sozen sich an die wirtschaftlichen Eliten dieser Stadt mit der Unterstützung für die Gründung einer internationalen Schule heranzuwanzen. Was davon zu halten ist – keine Eigenwerbung – haben diesbezüglich die Kasseler Jusos auf den Punkt gebracht. (Link zur Stellungnahmen der Kasseler Jusos: „Eine solche “Internationale Schule” braucht Kassel nicht!“).
Ist ja auch eine schöne Idee, so eine neue Eliteschule zu bauen, wo doch die kommunalen Schulen alle in so gutem Zustand sind. Hier ein paar Beispiele:
- „Das Gebäude ist technisch, baulich und energetisch in einem desolaten Zustand (…) Bis dahin ist ein sicherer Schulbetrieb gebäudetechnisch nicht zu gewährleisten.“ (über die Joseph-von-Eichendorff-Schule)
- „Wie in anderen weiterführenden Schulen entsprechen die Fachräume für Chemie und Physik aufgrund ihres Alters nicht mehr den pädagogischen und den sicherheitstechnischen Standards.“ (über die Carl-Schomburg-Schule)
- „Alle anderen Maßnahmen wie Toilettensanierungen, Trockenbau- und Elektro, Glasfassade Treppenhaus, Windfang sowie Sanierungen im Klassen- und Zwischentrakt mit insgesamt 1.511.000 € sind nicht vor 2016 im Kreditrahmen unterzubringen. Das hat Substanzschädigungen zur Folge.„(über die Schule Brückenhof)
(alle Zitate aus dem Gebäudesanierungsprogramm – Gebäudeneubauprogramm 2013).
Wo die schöne neue Internationale Schule hin soll bzw. hin könnte, das wissen wir jetzt auch. Das attraktive Grundstück des Freibades Wilhelmshöhe hat man sich für die elitäre Bildungsarbeit ausgesucht.Am 14. 03. 2013 wird im KAZ eine entsprechende Ausstellung über solche Pläne eröffnet und wer hält das Grußwort? Richtig, es ist Kassels Kämmerer, der so konsequent er seit einigen Jahren die Zerstörung der Kasseler Bäderlandschaft betreibt, sich nun bereits um die Weiterverwertung des Freibadgeländes kümmert. Wen wundert es, dass er bei einer solchen Verwertung auch eher an eine Eliteschule denkt als an sozialen Wohnungsbau. Es ist an uns, dafür zu sorgen, dass es in Kassel zwar wieder sozialen Wohnungsbau gibt, aber nicht an dem Standort. Denn das Freibad muss bleiben!
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